Judith Neunhäuserer arbeitet in ihrer künstlerischen Praxis zu Abgrenzungsversuchen und ästhetischen wie epistemischen Gemeinsamkeiten von (Natur-)Wissenschaft und Religion. Dabei geht es etwa um Mythen und Träume an der Basis von Entdeckungen, um die Ritualisierung von Forschungsprozessen und die Rhythmisierung des Tagesablaufs in Kloster und Forschungsstation. Das Projekt A bar at the end of the universe mit Federico Delfrati lässt unterschiedliche Fachsprachen und Symbolsysteme zur Formulierung von Modellen von und für Welt auftreten.
Judith Neunhäuserer studierte Bildhauerei und Religions- und Kulturwissenschaft in München und Istanbul. Expeditionen führten sie zur Neumayer-Station III in der Antarktis, in das spanische Untergrundlabor LSC Canfranc und auf der CMA CGM Puget über den Atlantik. 2018 publizierte sie mit dem Debütantinnenpreis der Gedok den Expeditionsbericht „Albedo“ im Hammann von Mier Verlag München. 2021 erschien die zweite Monographie, „Tekeli-li“, im Textem Verlag Hamburg.