Archiv der subjektiven Erinnerungen – on display

archive, mindset, vermittlung
protagonists

UnDesignUnit

Dieser Beitrag versammelt verschiedene Fundsachen der Gruppe UnDesignUnit aus dem Archiv der subjektiven Erinnerungen, wie sie auf dem Display in der Ausstellung over 13 – reflections on an art space gezeigt wurden.

Hautnah
Selbstverständnis und Körperästhetik der Achtziger Jahre

Konzeption: Wolfgang Flatz, Künstlerwerkstatt Lothringer Straße, 25.9.–26.10.1986

„Im Auftrag der Stadt wurde ich gebeten [eine Ausstellung zu konzipieren], das Thema war mir freigestellt. Da ich mich immer mit Körpern beschäftigt habe, war das das Naheliegende. Die Themen waren sehr aktuell, einerseits Tattoos – es gab damals nur einen Tätowierer in München – Hairstyling, damals war die New Wave Zeit, dann Bodybuilding, auch nur ein Idiotensport, und Modedesign.“ (Wolfgang Flatz zur Genese der Ausstellung)

 

Cafe Größenwahn

„Damals Anfang der 80er Jahre gab es nicht so viele Lokale für jüngere Leute, sondern es gab bayerische Wirtschaften und Restaurants und so etwas (…) Wir hatten immer ein Café, das zum Teil schwul war, Hippies, Punks, so in dieser Art.“
„Das Café Größenwahn war sehr nüchtern eingerichtet, ohne Schwulst, wie es damals noch in Kneipen oder Bars üblich war. Neon gab es natürlich viel, es war ja die New Wave Zeit. Und es war auch immer ein Künstlercafé für diejenigen, die es nicht geschafft haben, in der Lothringer Straße auszustellen, die haben dann dort ausgestellt.“
„Dadurch, dass fast jeden Monat eine Eröffnung in der Lothringer war, war das Café Größenwahn ein Umschlagplatz von Szenen, Meinungen, Ideen. Das war ein sehr lebendiger Ort.“
(Bernd Bayerl, Mitbegründer und Mitbetreiber des Café Größenwahn, Lothringer Straße 11, 1979–87, heute Inhaber des Café Crème in der Reichenbachstraße)

Originalfotos auf Display:
Postkarte des Café Größenwahn mit Barhockern entworfen von Wolfgang Flatz (1982), Foto: Wolfgang Meyer
Wolfgang Flatz, Installation „Angst Erfolg“ (1982) im Cafe Größenwahn

 

Der Spiegel // Katalog: Europa ‘94. Junge europäische Kunst in München

Matthias von Tesmar, langjähriger Mitarbeiter des Spiegel – Mediathek und Künstlerarchiv Lothringer 13, seit 1997, in leitender Funktion von 2008 bis zu dessen Auflösung 2010. Heute freier Verlagslektor und Kurator in München erzählt von der Gestaltung des Spiegel Archivs:

„Dann holte man den auch heute noch mit seinem Studio dort ansässigen Architekten Peter Haimerl mit ins Boot, der das Ganze loungeartig wunderbar gestaltet hat (…) Er hat eine Art Halfpipe in einem knallroten Teppich, der vom Boden in die Wand überging, in einem Teil des Raumes eingerichtet und diese prägnante Archivkonstruktion aus Aluleisten und Archivkoffern, in denen Förderpreisträger*innen der Stadt München archiviert waren.“

Originalfots auf Display: Matthias von Tesmar
 

Der Spiegel // Europa ‘94. Junge europäische Kunst in München

Europa ‘94. Junge europäische Kunst in München wurde konzipiert von Christian Gögger, Barbara Gross, Karl Pfefferle, Walter Storms, Bernhard Wittenbrink

Eine Ausstellungen die an verschiedenen Orten vom 9.–28. September 1994 stattfand, u.a. München Order Center (M.O.C.), Künstlerwerkstatt Lothringer Straße, Galerie im Rathaus.

 

Michal Kosakowski: Ausstellungsplakat zu einem Projekt von Uli Aigner: Just like the Movies

„Wenn ich mich entschieden habe, für eine*n junge*n Künstler*in eine Ausstellung zu machen, war immer meine erste Frage: Was willst Du, was wünschst Du Dir? Und sie haben auch immer einen Schlüssel bekommen, vom ersten bis zum letzten Tag, damit sie ordentlich das Haus kennenlernen (…) Ich glaube schon, dass es einigen viel gebracht hat, sich so austoben zu dürfen.“ (Uli Aigner zu ihrer Zeit als Kuratorin an der Lothringer 13)

Uli Aigner, Kuratorin Lothringer 13 Städtische Kunsthalle München von 2006–10. Seit ihrem Umzug nach Berlin widmet sie sich wieder ganz ihrer eigenen künstlerischen Arbeit.


Abb. mit Flyer der heutigen L13

Flyer der jüngsten Ausstellung in der Lothringer 13 Halle, K2020 This House is Not a Home, und Einladungskarte zur aktuellen Ausstellung over 13 – reflections on an art space, kuratiert von Lisa Britzger und Luzi Gross, Kuratorinnen der Lothringer 13 Halle seit 2020, in Zusammenarbeit mit Anna-Lena von Helldorff

 

Under13, verschiedene Flyer aus den Jahren 2007–08

Under13 hieß ein Musikprogramm, begründet von Alain Stevenson, später fortgeführt von Anna McCarthy.

„Dann gab es Anna McCarthy, die hat Under13 gemacht, ein Musikprogramm im Keller, wo sie Bands aus der ganzen Welt hatte. Das war immer ein bisserl heikel, weil wir vom Brandschutz eigentlich keine Freigabe hatten, im Keller Veranstaltungen machen zu dürfen, weil die Decke fünf Zentimeter zu niedrig ist. Wir haben dann aber unsere eigenen Sicherheitsvorkehrungen getroffen und die Konzerte haben teilweise oben und dann doch unten stattgefunden. Das lief dann über zwei Jahre.“ (Uli Aigner)

Anna McCarthy war eine eng  mit der Lothringer 13 verbundene Künstlerin und Veranstalterin der Reihe Under13 zur Zeit von Uli Aigner.

Hautnah. Selbstverständnis und Körperästhetik der Achtziger Jahre. Konzipiert von Wolfgang Flatz, Künstlerwerkstatt Lothringer Straße, 25.9.–26.10.1986 Hautnah. Selbstverständnis und Körperästhetik der Achtziger Jahre. Konzipiert von Wolfgang Flatz, Künstlerwerkstatt Lothringer Straße, 25.9.–26.10.1986

Cafe Größenwahn. Bernd Bayerl, Mitbegründer und Mitbetreiber des Café Größenwahn, Lothringer Straße 11, 1979–87, erzählt Cafe Größenwahn. Bernd Bayerl, Mitbegründer und Mitbetreiber des Café Größenwahn, Lothringer Straße 11, 1979–87, erzählt

Der Spiegel // Katalog: Europa 94 Der Spiegel // Katalog: Europa 94

Michal Kosakowski: Ausstellungsplakat zu einem Projekt von Uli Aigner Michal Kosakowski: Ausstellungsplakat zu einem Projekt von Uli Aigner

Abb. mit Flyer der heutigen L13 Abb. mit Flyer der heutigen L13

Under13, verschiedene Flyer aus den Jahren 2007–08 Under13, verschiedene Flyer aus den Jahren 2007–08