Hope Labour: Constellations.
In einem langfristig angelegten künstlerischen Forschungsprojekt beschäftigen sich Anne Brannys und Edith Kollath mit den Phänomenen der Hoffnung und der Hoffnungsarbeit. Als Teil dessen haben sie im Sommersemester 2023 mit Studierenden der Akademie der Bildenden Künste in München diese ambivalenten Begriffe und Praxen kritisch beleuchtet. Der Terminus Hope Labour beschreibt un-/unterbezahlte Arbeit, die in der Gegenwart in der Spekulation auf ein berufliches Fortkommen in der Zukunft geleistet wird und fügt sich ein in neoliberale Skripte, in denen Verantwortung gänzlich auf das Individuum übertragen werden.
Frauen stehen einerseits in einer langen Tradition in der Verrichtung unbezahlter (Care-)Arbeit, stellen andererseits aber auch einen Großteil der Arbeitenden im Kulturbereich, in dem Hope Labour überproportional häufig verrichtet wird. Daher soll im Projekt die sogenannte Hope Labour aus feministischer Perspektive betrachtet werden und damit das „Prinzip Hoffnung“ nicht als naive und passive Haltung, sondern als entwerfendes, also als ermächtigendes und emanzipatorisches Potential untersucht werden, welches verantwortungsvolles Handeln und Veränderung initiieren kann.
Wir hoffen, (ihr) kommt herein
Während der Residency möchten wir einen offenen Raum gestalten, in dem wir uns über Hoffnung und Hoffnungsarbeit austauschen. Wir möchten uns an einem Tisch zusammenfinden und ins Gespräch kommen über Fragen, die uns und unsere Gäste bewegen.
Deshalb laden wir Sie und Euch ein zu uns zu kommen und
1. ein Objekt mitzubringen, das für Sie/Euch mit dem Thema der Hoffnung und/oder der Hoffnungsarbeit in Verbindung steht und
2. eine damit verknüpfte Frage mitzubringen, die wir gemeinsam diskutieren können.
In 45 Minuten widmen wir uns gegenseitig unseren Fragen, Objekten und Assoziationen. Die so entstandenen Eindrücke möchten wir im Anschluss künstlerisch bearbeiten. Mit dem Verfahren der Monotypie möchten wir direkt und vor Ort auf die Begegnung reagieren mit Bild und Text.
So entsteht ein Archiv der Begegnungen, der Fragen und Objekte, das nicht dokumentarisch sondern reflexiv angelegt ist. Die Begegnungen mit den Gästen werden in ihrer Intimität gewahrt, das Gezeigte und Gesprochene diskret behandelt. Jede Person, die an einem Gespräch teilnimmt, erhält bei der Abschlusspräsentation ein Druck-Unikat, das nach dem jeweiligen Gespräch entstanden ist.
In den folgenden Zeiträumen bieten wir insgesamt 10 Einzelgespräche an und freuen uns auf einen intensiven Austausch:
Donnerstag, 09. November, 10 – 16 Uhr
Freitag, 10. November, 10 – 16 Uhr
Donnerstag, 16. November, 10 – 16 Uhr
Freitag, 17. November, 10 – 16 Uhr
Anmeldung bitte per Email mit der Angabe des Wunschtermins und dem Betreff „Gesprächstermin: Hope Labour“: bis Montag, den 6. November an projekt@lothringer13.com