Galery Boom

 

9.10.2020—11.4.2021

format

exhibition, performance
online

Now open

protagonists

Gabi Blum artist

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production

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Die Galerie Boom, die kann nix und die will nix, die schaut auch nicht besonders aus, sie weiß nix und liefert nix. Die ist eher so ein Fake, eine Kulisse die so tut als ob oder vielleicht auch ein Remake oder ein Zitat an irgendetwas anderes ist, ein Versuch, ein Schein oder ein Scheitern, vielleicht ein sich abarbeiten an Erwartungen an einen Raum dieser Art und an die Funktion einer Künstlerin, die omnipräsent sowieso immer auch alles gerne noch irgendwie mit möglich macht. Vielleicht auch Phönix aus der Asche oder also doch Aschenputtel am Ende. Weiß man jetzt aber noch nicht. Eine Abrechnung auch und eine Form der Verweigerung an das Abliefern, weil man sonst ja nicht weiterkommt oder weil er nicht lückenlos ist: der Lebenslauf. Man dann durchs Raster fällt bei den Förderungen, weil man nicht Teil ist vom „aktuellen Diskurs“ – das ist die Anforderung an uns alle – die Künstler*innen. Und die Boom, die ist die Rache, am System vielleicht auch, und der Entzug des Inhalts, um dann aber doch plötzlich vielleicht was ausstellen zu wollen, weil der Moment gerade günstig und die Laune der Künstlerin dafür passend ist. Sonst aber lieber schön dysfunktional bleiben und sperrig, Fragen besser nicht beantworten, schnell das Flatterband rüber ziehen weil Begehung jetzt gerade echt schwierig und vor allem auch: wirklich gefährlich wäre.
Ein sich verselbstständigender und gleichzeitig stagnierender Kunstraum soll sie sein die Galerie Boom, ja das wäre schön, und etwas das noch keiner hier jemals gesehen hat, wo Hinz und Kunz sich die Klinke in die Hand geben könnten wenn es eine Klinke gäbe, das wissen wir ja jetzt noch gar nicht, ob wir da eine passende Klinke für finden und ja: noch schöner, besser, höher, weiter und innovativer, vielleicht auch noch ein bisschen partizipativer oder wie wärs mit Virtual Reality? Was-weiß-ich-nicht könnte die Boom noch alles sein oder aber zumindest behaupten, dass sie es wäre jaja. Die Installationen jedenfalls, die machen sowieso immer was sie wollen und dann fallen kurz vor der Eröffnung noch die Wände um, verkeilen sich oder es geht etwas kaputt und man muss es noch mal andersherum wieder aufstellen oder umbauen und eigentlich auch noch mal das Konzept im Ganzen überdenken weil so ist das ja wohl noch nicht richtig ausgereift und durchdacht und da fehlt doch die Relevanz und so kann man wirklich noch keinen Antrag auf Förderung beim Ministerium stellen! Künstlerin folgt Form, s0 versuche ich diesmal mich einfach nur der Sache hinzugeben, geht ja sowieso nicht anders, wegen Corona, ist vielleicht auch mal gut so, fange an zu bauen und schaue wie der Raum dann aussehen wird, das sehen wir dann alle wenn alles auch schon wieder fast vorbei ist im Januar irgendwann, dann schreibe ich das auf einen Zettel und hänge ihn auf damit es auch jeder der kommt sehen kann und wenn er was erfahren will und nach dem tieferen Sinn fragt auch direkt vor Ort ablesen. Was es dann wirklich war oder nicht kann sowieso erst der Rezipient beurteilen, wird man erst in ein paar Jahrzehnten wissen, ob das überhaupt eine Relevanz hat, das was wir da gerade alle machen, also respektive auch ich Boom äh Blum, Gabi die Künstlerin. Und der Raum den ich hier baue die Galerie noch dazu. Das ist dann echte Kunstvermittlung, ganz direkt durch die Künstlerin selbst, an die Wand des Kunstwerks dran gepinnt der Zettel für jeden sichtbar. Vielleicht lesen das dann auch andere Künstler*innen für mich vor oder sie singen es vor, ja das wäre doch schön: Singen! Und ein bisschen Budget habe ich ja auch dafür, damit ich wen zahlen kann für das was er für mich und für die Kunst und für den Gesamtzusammenhang leistet.

„Und wenn ich innerhalb von einer Woche nur eine Latte um zehn Zentimeter verrücke, auch dann ist das Kunst und da hat keiner was zu sagen oder gar noch mehr Aktion einzufordern!“

Gabi Blum im Juli 2020


Mehr Infos: www.gabiblum.de/GALERIEBOOM.html und www.kunsthausraab.de

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