Marios Chatziprokopiou
K2020 Kollaborateur*in

Aus einem Kissen kommen Geräusche, die Betrachtende dazu einladen, ihren Kopf auf das Kissen zu legen und es sich im Bett gemütlich zu machen. Die Aufnahme besteht aus mehreren Schlafliedern in verschiedenen, auch erfundenen Sprachen. Die Arbeit ist inspiriert von Daniel Paul Schrebers "Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken" (1903), in denen er über seine Schlaflosigkeit berichtet. Zum ununterbrochenen Nachdenken gezwungen, wobei sein Geist durch das unaufhörliche Schnattern verschiedener Stimmen gequält wird, erzählt Schreber von seinen Versuchen, Momente der Ruhe zu finden, indem er Klavier spielt oder Gedichte auswendig vorträgt. Das Gesangskissen dieser Möbelinstallation zielt darauf ab, die unaufhörlichen Stimmen, die Dr. Schreber quälen, zu reduzieren, um ihn einzuschläfern. Gleichzeitig will sie einen Moment der Leere und des Innehaltens für den Besucher schaffen. Das Kissen wird durch einen Workshop aktiviert, in dem ein Schlaflied in einer fiktiven Grammatik komponiert und gemeinsam aufgenommen wird.