Exzentrische 80er: Tabea Blumenschein, Hilka Nordhausen, Rabe perplexum und Kompliz*innen aus dem Jetzt

 

9.9.—6.11.2022

format

ausstellung

termine

08.09.22, 19 Uhr, Eröffnung
im Rahmen von Various Others 2022, mit einer Einführung durch das kuratorische Team und DJ Set von Mira Mann ab 22.30 in der Bar Zum Roten Knopf, Steinstraße 63

10.09.22, 14 Uhr, 15 Uhr, 16 Uhr, Ausstellungsrundgänge
mit dem kuratorischen Team, Ergül Cengiz, Burcu Dogramaci, Philipp Gufler, Mareike Schwarz, Angela Stiegler

11.09.22, 16 Uhr, Book Launch
Sundowner Sunday mit Drinks, Launch des Katalogs "Exzentrische 80er" (b_books, Berlin) und einem Gespräch mit den Herausgeber*innen

13.10.22, 19 Uhr, Round Table
zur Münchner Subkultur mit Diskurspartner*innen aus den 80ern und dem Heute. Gabi Blum (Sekretärin bei sub-bavaria), Holger Dreissig (Monokultur München) und Felix Flemmer (ZIRKA) diskutieren gemeinsam mit Mareike Schwarz zur Entwicklung, den Potenzialen und Herausforderungen von subkulturellen Initiativen vor Ort.

19.10.22, 19 Uhr, Screening und Talk „Lil Picard 1920s / 1980s“.
Mit Philipp Gufler, Oona Lochner und Angela Stiegler. Moderation: Burcu Dogramaci. In Kooperation mit dem NS-Dokumentationszentrum. Veranstaltungsort: NS-Dokumentationszentrum, Max-Mannheimer-Platz 1.

20.10.22, 19 Uhr, Screening und Talk „Nicht Mann, nicht Frau, nur Rabe” (WDR, 1984, Regie: Katja Raganelli)
mit anschließendem Gespräch mit Toni Paula, Philipp Gufler und Mareike Schwarz.

23.10.22, 13–18 Uhr, Zine Workshop
zu Tabea Blumenschein, Hilka Nordhausen, Rabe perplexum und den 80er Jahren mit Stefanie Hammann (Hammann von Mier Verlag). Anmeldung bis 20.10.2022 an projekt@lothringer13.com

25.10.22, 18.30 Uhr, INCOMPLETE READING GROUP
liest Texte von Tabea Blumenschein, Hilka Nordhausen und Rabe perplexum. Anmeldung und Texte per Mail an projekt@lothringer13.com

26.10.22, 19 Uhr, Film-Double-Feature
„Demon” (1977) von Heinz Emigholz und mit u.a. Hilka Nordhausen und „Madame X – eine absolute Herrscherin" (1977) von Tabea Blumenschein und Ulrike Ottinger, 141 Min. (OmeU) Screening, Gespräch und Drinks mit Ergül Cengiz, Burcu Dogramaci, Angela Stiegler und Dunja Bialas.

Halle

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11:00–19:00 h

Tabea Blumenschein (1952–2020), Hilka Nordhausen (1949–1993) und Rabe perplexum (1956–1996) agierten ex-zentrisch im mehrfachen Sinn: Außerhalb des Zentrums der Aufmerksamkeit, abweichend von gesellschaftlichen Normen und oft auch der institutionalisierten Kunst. Die Ergebnisse ihrer Produktionen – Performances, Lesungen, Filme, Konzerte oder Wandmalereien – waren mitunter flüchtig, ephemer und damit damals weniger marktfähig. Blumenschein, Nordhausen und perplexum arbeiteten in den Städten Berlin, Hamburg und München. Sie repräsentierten nicht anerkannte Geschlechts- und Identitätsbilder und lebten sexuelle Orientierungen nonkonform. Ihre Arbeit überschritt die engen Grenzen von Genres und Ausdrucksweisen: So gründete Hilka Nordhausen den Off-Space Buch Handlung Welt, der Buchladen, Kunstraum und soziale Kontaktzone war. Tabea Blumenschein wirkte als Performerin, entwarf Kostüme für Film und Theater, und hinterließ ein Werk an Zeichnungen und Gemälden. Rabe perplexum realisierte im Verbund mit Freund*innen und Vertrauten Performances und Aktionen im öffentlichen Raum in München, malte und war eine*r der frühen digitalen Videokünstler*innen.

Das Ausstellungs- und Publikationsprojekt konzentriert sich auf Themen wie Subkultur, Queerness, performative und kollaborative Arbeitsweisen. Es erzählt eine andere Geschichte der Kunst der Achtziger in der Bundesrepublik; jenseits der großen männlichen Meistererzählung, die bislang das Narrativ dieser Jahre dominiert.

Die zeitgenössischen Künstler*innen Ergül Cengiz (*1975) (3 Hamburger Frauen), Philipp Gufler (*1989) und Angela Stiegler (*1987) befragen die Positionen der achtziger Jahre aus heutiger Sicht. Deren strukturell verschüttetes Werk wird auf Basis von Archivmaterial, Austausch mit Wegbegleiter*innen sowie eigenen Kunstwerken aktiviert: Gemeinsam mit den Kunsthistorikerinnen Burcu Dogramaci und Mareike Schwarz entsteht ein Ausstellungsprojekt, in dem sich künstlerisch und kunsthistorisch situiertes Wissen verbindet. Somit werden die drei Positionen aus den achtziger Jahren sowohl im Bezug zueinander als auch mit den zeitgenössischen Kunstwerken für neue Perspektiven der Rezeption erschlossen.

Das Ausstellungsprojekt entsteht in Kooperation mit der Lothringer 13 Halle, München, der Galerie Nord | Kunstverein Tiergarten, Berlin und dem Kunsthaus Hamburg.


Zur Ausstellung erscheint eine deutsch- und englischsprachige Publikation bei b_books, Berlin.

Ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm mit Filmen, Lesungen, Workshops und Zeitzeug*innengesprächen begleitet das Projekt. 

 

Die Ausstellung in der Lothringer 13 Halle wird gefördert durch das Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst und das Kulturreferat der Landeshauptstadt München. 

Recherche und Katalog werden gefördert durch das Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, das Kulturreferat der Landeshauptstadt München, das Bundesprogramm “Neustart Kultur” der Stiftung Kunstfonds sowie die Spartenoffene Förderung und die bezirklichen Förderfonds der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, die Erwin und Gisela von Steiner-Stiftung, die Kulturstiftung der Stadtsparkasse München, die Liebelt-Stiftung Hamburg, das Neustart Kultur-Stipendium der Stiftung Kunstfonds, die Prinzessin Therese von Bayern-Stiftung und die Stiftung IMAI – Inter Media Art Institute, Düsseldorf.
Mit freundlicher Unterstützung der Monacensia im Hildebrandhaus.

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