an und für sich viel zu tun – Arbeitsfeld Kunstraum

 

3.3.—8.3.2025

format

versammlung, workshop, Lesegruppe

termine

03.03.25, 10–16 Uhr, Workshop & Argumentationstraining zur Selbstbehauptung im Umgang mit diskriminierendem Verhalten
Anmeldung per Email an projekt@lothringer13.com

04.03.25, 10–16 Uhr, Workshop zur Diskriminierungssensibilität in der eigenen künstlerischen und kulturellen Praxis
Anmeldung per Email an projekt@lothringer13.com

07.03.25, 14.30–15 Uhr, an und für sich viel zu tun – THEMENTAG
Ankommen und Begrüßung

07.03.25, 15 Uhr, Podiumsgespräch: Arbeiten im Kunstbetrieb. Kuratorische und künstlerische Strategien innerhalb und außerhalb öffentlicher Institutionen
mit Nuray Demir & Michael Annoff, Angela Stiegler, Nina Tabassomi, moderiert von Samira Yildirim

07.03.25, 17.30 Uhr, Podiumsgespräch Kunsträume zwischen Künstler*innenförderung und gesellschaftlichem Auftrag
mit Clara Laila Abid Alsstar, Joshua Neumann, Tunay Önder, Diana Ebster, Kalas Liebfried, moderiert von Lisa Britzger

lokal [vorne]

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Zum 1. April 2025 wechselt turnusgemäß die Leitung des städtischen Kunstraums Lothringer 13 Halle. Seit 2020 haben Künstler*innen, Projektpartner*innen und wechselnde Teamkonstellationen ein ambitioniertes Programm realisiert. Während wir Ausstellungsprojekte, neue Vermittlungs- und Diskursformate entwickelten, begleiteten uns stetig veränderte Bedingungen einer Pandemie, die Zäsuren zweier Kriege sowie vollzogene und sich anbahnende politische Machtwechsel. Aktuell finden wir uns in einer gesellschaftspolitischen Konstellation, in der kulturelle Orte (nicht nur) aufgrund von Haushaltskürzungen mehr und mehr unter Druck geraten, während gleichzeitig hohe Erwartungen an Kultur für die Förderung von Dialog und Demokratie aufgerufen werden.

Vor dem Hintergrund von 5 Jahren Praxis in wechselhaften Zeiten nimmt das Programm an und für sich viel zu tun den Kunstraum im Kontext verschiedener Erwartungen, Möglichkeiten, Leerstellen und Potentiale in den Blick.

Konzept: Lisa Britzger, Sophia Köhler


PROGRAMM

Montag, 3. März 2025, 10 - 16 Uhr
Workshop & Argumentationstraining zur Selbstbehauptung im Umgang mit diskriminierendem Verhalten
Workshopleitung: Die Pastinaken
(Mittagspause 13 - 14 Uhr)
Wie kann ich mich behaupten, wenn ich im beruflichen Kontext mit diskriminierender oder übergriffiger Sprache und Handlungen konfrontiert werde? In diesem Workshop setzen wir uns mit solchen Erfahrungen auseinander und erarbeiten Strategien, um souverän und gestärkt zu reagieren.
Das Angebot richtet sich an Künstler*innen, Vermittler*innen, Besuchendenbetreuer*innen, Kurator*innen und alle, die im kulturellen Bereich in direktem Austausch mit Menschen stehen und potenziell solchen Situationen begegnen. Der Workshop bietet Raum, um Strategien zur Selbstbehauptung zu entwickeln und sich mit anderen auszutauschen.
 

Dienstag, 4. März 2025, 10 - 16 Uhr
Workshop zur Diskriminierungssensibilität in der eigenen künstlerischen und kulturellen Praxis 
Workshopleitung: Die Pastinaken
(Mittagspause 13 - 14 Uhr)
Wie kann ich meine eigene Sprache, künstlerische Praxis und Vermittlungsarbeit reflektieren und diskriminierungssensibel gestalten? Dieser Workshop lädt dazu ein, die eigene Position zu hinterfragen und Strategien für einen diskriminierungssensiblen Umgang in der kulturellen und künstlerischen Praxis zu entwickeln. Das Angebot richtet sich an Künstler*innen, Vermittler*innen, Besuchendenbetreuer*innen, Kurator*innen und Kulturschaffende, die sprechen, schreiben, künstlerisch arbeiten, Konzepte entwickeln oder Formate gestalten.Die Pastinaken sind ein Kollektiv, das Projekte und Workshops für Jugendliche und Erwachsene zu politischer Bildung, Demokratieförderung, Gewaltprävention, Solidarität und Menschenrechten anbietet. Eingebettet in den Trägerverein Arbeitsgemeinschaft Friedenspädagogik e.V. sind sie seit 2013 tätig. 

Teilnahme kostenfrei. Ein vegetarischer Mittagsimbiss und Getränke werden gegen Spende bereit gestellt.
Anmeldung per Email an projekt@lothringer13.com unter Angabe des Workshoptitels. 


THEMENTAG

Freitag, 7. März, 14.30–20 Uhr
an und für sich viel zu tun

14.30 Uhr Ankommen
14.45 Uhr Begrüßung und Einführung 
von Lisa Britzger, kuratorische Leiterin Lothringer 13 Halle

15 Uhr Podiumsgespräch
Arbeiten im Kunstbetrieb. Kuratorische und künstlerische Strategien innerhalb und außerhalb öffentlicher Institutionen
Der Ruf nach Kunst- und Kulturräumen, die Vielfalt und Demokratie hochhalten und Teilhabemöglichkeiten sowie Zugänglichkeit für möglichst viele Personengruppen bereitstellen, ist laut. Wir sprechen über kuratorische Strategien, die diesen Forderungen nachkommen, aber auch über eine Vertrauenskrise gegenüber Institutionen in Zeiten von Haushaltskürzungen und steigendem Rechtsruck mit
Nuray Demir & Michael Annoff (Künstler:innen und Kurator:innen, Kein schöner Archiv & www.thewordsoftheartyclass.com)
Angela Stiegler (Künstlerin, künstlerische Leitung „Der Fahrende Raum“, Antidiskriminierungsbeauftragte BBK München und Oberbayern)
Nina Tabassomi (Direktorin, TAXISPALAIS Kunsthalle Tirol)
moderiert von Samira Yildirim (Kuratorin für Diskurs & Outreach, Lenbachhaus München)


16.30 – 17.30 Uhr Kaffee/Teepause
Pausenlektüre: „Access Rider“ von Sophia Köhler


17.30 Uhr Podiumsgespräch
Kunsträume zwischen Künstler*innenförderung und gesellschaftlichem Auftrag 
Auf dem Areal Lothringer Straße 13 in München finden sich zwei städtische Kunsträume. Die Lothringer 13 Halle und das FLORIDA Lothringer 13. Wir diskutieren über Selbstverständis und Auftrag, über die Motivation der derzeit und zukünftig aktiven Kurator*innen und Teams vor dem Hintergrund bestehender und sich wandelnder Herausforderungen mit
Clara Laila Abid Alsstar, Joshua Neumann, Tunay Önder (FLORIDA Lothringer 13, Kommitee) 
Diana Ebster (Kulturreferat München)
Kalas Liebfried (Künstler, kuratorischer Leiter Lothringer 13 Halle ab April 2025)
moderiert von Lisa Britzger (kuratorische Leiterin Lothringer 13 Halle 2020/1–2025/3)

19 Uhr Ausklang mit snacks & drinks 
 


Samstag, 8. März 11 – 13 Uhr
Incomplete Reading Group
liest mit Nuray Demir und Michael Annoff aus „The Words of the Arty Class“.

Die Performative Publikation „The Words of the Arty Class“ untersucht intersektional Klasse und Rassismus im Feld der Künste. Ausgangspunkt sind die Facetten der Sprachlosigkeit in einer Gesellschaft, in der Kritik an Ungerechtigkeit zu oft unerhört bleibt. 
„Kultur für alle!“ wird seit Jahrzehnten von der Kulturpolitik beschworen. Aber trotzdem bleiben die bürgerlichen Eliten in Kunst und Kultur lieber unter sich. 
Die Diversitätsprogramme der letzten Jahre haben daran wenig geändert. Kulturelle Teilhabe und Kulturproduktion bleiben eine Frage von Einkommen, Barrieren und Sozialisation. Nach der Diversity hat die Kunst ein altes Thema wieder für sich entdeckt: Aber die neuen Debatten um Klasse und Klassismus in den Künsten sind wiederum weiß und/oder bürgerlich dominiert. Warum eigentlich? 

„The Words of the Arty Class“ ist performatives Researching back: Die Publikation versammelt künstlerische, essayistische und theoretische Beiträge. 

Zusammen mit den Herausgegeber*innen Michael Annoff & Nuray Demir lesen wir Ausschnitte aus den Texten
Pary El-Qalqili & Nahed Samour: Das Scheitern von Kunst – und Kulturbetrieb – Die Straße als Ort für Dissens
und 
Michael Annoff & Nuray Demir: Hello White Democracy! 

Die INCOMPLETE READING GROUP möchte sich im gemeinsamen Austausch mit unterschiedlichen Texten und Textformen beschäftigen, dabei über das einseitige Lesen hinauswachsen und vielperspektivisch aus das Geschriebene blicken. Die Lektüre der ausgewählten Texte wird empfohlen, ist aber nicht Voraussetzung für eine Teilnahme. Ausgedruckte Texte sind verfügbar und Auszüge werden gemeinsam gelesen, um die offene Diskussion zu unterstützen. 

Teilnahme nach vorheriger Anmeldung per Mail an projekt@lothringer13.com