mit Arbeiten von Jovana Reisinger, P. Staff, James Richards
Die Video- und Eckimbissreihe „Did you eat today?“ beschäftigt sich mit der Aufnahme über den Körper, Esskulturen und Speisen als einem (im)materiellen Kulturgut, Ernährungspolitik, der Lebensmittelproduktion und -distribution, dem Landwirtschaften, mit subjektiven und kulturellen Geschichte(n), Spuren und Erinnerungen, die Gerichten und Essritualen beiwohnen.
Die 3. Ausgabe betrachtet den Körper in seiner porösen und materiellen Struktur sowie seiner Aufnahmefähigkeit, die über die reine Nahrungsaufnahme hinausblickt und öffnet sich weiter gefasst dem Thema der Reihe, die Körperaufnahme, die auch Körperflüssigkeiten, pharmazeutische Produkte, toxische oder aphrodisierende und Rausch auslösende Stoffe umfassen.
Die neu produzierte Arbeit „Aphrodisiac Snack Show (A.S.S.)“ entstand in Zusammenarbeit mit der Szenografin Katharina Pia Schütz und bewirbt auf humorvolle Weise aphrodisierende Nahrungsmittel. Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Auster. Ästhetiken und Narrativen, die von TV-Werbesendungen entlehnt sind, sowie die direkte Adressierung an die Zuschauenden suggerieren provokativ eine Dringlichkeit, die die ständige Leistungserwartung an unsere Körper reflektiert.
Auch ist die Arbeit „Weed Killer“, 2017 von P. Staff zu sehen, die von den Memoiren der Künstlerin und Autorin Catherine Lord „The Summer of Her Baldness“, 2004 inspiriert ist - ein bewegender Bericht über die Erfahrungen der Autorin mit Brustkrebs. Im Mittelpunkt des Videos steht ein Monolog, in dem ein Darsteller über die chemisch bedingten Zerstörungen einer Chemotherapie nachdenkt. Dieser Monolog ist mit vergleichsweise entrückten Sequenzen verwoben, darunter choreografische Gesten, die mit hochauflösenden Wärmebildern aufgenommen wurden. Weed Killer suggeriert ein komplexes Verhältnis zum eigenen Leiden und lenkt den Blick auf den schmalen Grat zwischen abwechselnd giftigen und heilenden Substanzen.
Die Arbeit „Not Blacking Out, Just Turning The Lights Off“, 2011 von James Richards beschäftigt sich mit Prozessen der Auflösung und des Austauschs und fragt, was an den ausgefransten Rändern der Subjektivität passiert, wenn sie auf eine andere trifft oder zu treffen versucht. Der Film durchstreift Grenzzustände von Erschöpfung und Schlaf, wir sehen Schlafzimmer und die Utensilien des Rausches neben Röntgenbildern, Haut und kugelförmigen Flüssigkeiten, Sequenzen, die ein verstärktes Gefühl für das Innen und Außen, das Zärtliche und das Forensische, das sinnliche Bild und seine Abstraktion aufbauen. Der Körper wird in seiner Porösität reflektiert.