Mit Beiträgen von Memo Akten, Peter Edwards, Sasha Engelmann & Sophie Dyer, Fabian Heller, Rosa Menkman, Susan Schuppli, UCNV, Alan Warburton u.a.
Konzipiert von Rosa Menkman
Digitale Bilder sind allgegenwärtig. Sie dienen der Information, der Selbstinszenierung im Alltag, als Beweismittel oder als Werkzeuge in den Wissenschaften. Mit Bildern zeigen, erfinden und gestalten wir unsere Wirklichkeit.
Aber es gibt auch die unsichtbaren Bilder, die von Maschinen für andere Maschinen gemacht werden um Menschen und Situationen zu filtern, zu klassifizieren und einzuordnen. Bisweilen wird sogar behauptet, dass unser Leben nahezu vollständig von optischen Regimen regiert wird. Doch wie arbeiten diese Regime?
Was wir überhaupt sehen und uns vorstellen können, hängt maßgeblich davon ab, welche Mittel und Verfahren des Wahrnehmens wir zur Verfügung haben. Damit eine Vorstellung oder ein Ding in den Bereich des Sichtbaren eintreten und Bild werden kann, muss es “aufgelöst“, umgerechnet oder übersetzt werden. Diese Übersetzungsprozesse (resolution processes) unterliegen Politiken, Programm-Regeln und Kompromissen, die meist unsichtbar bleiben, dabei aber einen großen Einfluss auf das Gezeigte haben.
Das von Rosa Menkman konzipierte Projekt im/possible images zeigt recherchebasierte Arbeiten internationaler Künstler*innen, die black boxes alltäglicher Bildverarbeitungstechnologien für uns öffnen: Wie beeinflussen die Möglichkeiten der Bildberechnung die Produktion und Wiedergabe von Bildern? Wann führen Abweichungen im Prozess des Bildermachens zu gänzlich ‘neuen’ Darstellungen? Und kann man Bildern zuhören?
Von unsichtbaren Bildern über synthetische Bilder bis hin zu computerbasierten Bildern, reflektiert im/possible images Funktionsweisen heutiger Bildproduktion und -rezeption.
Im Rahmen einer im/possible summer school mit Workshops, lectures und screenings erkunden internationale Gäst*innen, lokale Künstler*innen und Forscher*innen (digitale) Bildinfrastrukturen. Besuchende sind herzlich eingeladen mit uns an die Ränder des Wahrnehmbaren zu navigieren und dabei ins Universum der un/möglichen Bilder einzutauchen.
Die Künstlerin, Forscherin und Kuratorin Rosa Menkman (*1983, lebt und arbeitet in Amsterdam) wurde von Luzi Gross mit ihrem Projekt zu im/possible images in die Lothringer 13 Halle eingeladen. Rosa Menkman forscht und publiziert zu Auflösungsstudien (resolution studies), Shadow Knowledge, Glitch-Artefakten und un/möglichen Bildern. Sie war Co-Kuratorin des GLI.TC/H-Festivals in Chicago und Amsterdam, kuratierte das Aesthetics-Symposium der Transmediale (2012) und war Teil des kuratorischen Teams von Sonic Acts (2016-2017). Derzeit forscht und unterrichtet sie im Bereich Neue Medien & Visuelle Kommunikation an der Kunsthochschule Kassel. 2019 gewann sie den Collide, Arts at CERN Barcelona Award, der mit einer dreimonatigen Residency verbunden war, die unter anderem das aktuelle Projekt inspirierte.
–> Weiteres Material und Informationen zu den Künstler*innen der Ausstellung hier.