OVER 13 – REFLECTIONS ON AN ART SPACE

 


Wann wird ein Raum zum Kunstraum?
Unter welchen Bedingungen wird hier gearbeitet?
Ist neu immer neu?
Und wie klingt eigentlich eine Montagehalle?

Seit 40 Jahren wird auf dem Areal in der Lothringer Straße 13 Kunst produziert und präsentiert. Im Laufe der Zeit wurden die Atelier- und Ausstellungsflächen immer wieder durch Umbauten und Umnutzungen neu strukturiert. Neben unzähligen Ausstellungen entstanden temporäre Projekträume, Aktionsräume, Medienlabore und Archive. Over 13 – reflections on an art space geht verschiedenen spezifischen wie symptomatischen Spuren vor Ort nach und bildet den Auftakt, die Geschichte der Institution als Ressource für gegenwärtige und zukünftige Projekte zu erschließen. Im Zentrum stehen dabei künstlerische Perspektiven, die sich subjektiv, spekulativ und kollaborativ der Lothringer 13 Halle und ihren Erzählungen nähern. 

Zum Auftakt am 9. Oktober werden Fundstücke, Displays und künstlerische Beiträge vorgestellt, die im Laufe des Projektes weiter bearbeitet, mit Material angereichert und durch verschiedene Angebote aktiviert werden.

Das Studio UnDesignUnit (Sarah Dorkenwald, Karianne Fogelberg) initiiert ein Archiv der subjektiven Erinnerungen. Ausgehend von Erzählungen unterschiedlicher Akteur*innen aus dem Kontext und Umfeld der Lothringer 13 Halle werden verschiedene Konzepte, Visionen und Narrativen aus der wechselhaften Geschichte der Institution dokumentiert und zugänglich gemacht.  Das Archiv ist als wachsende Installation angelegt. Im Empfangsbüro werden Besucher*innen und Zeitzeug*innen eingeladen, persönliche Erinnerungsstücke, Berichte und Artefakte zum Archiv beizutragen: Wer weiß noch etwas und möchte davon erzählen? Wer hat noch etwas und möchte es mitbringen? Wir nehmen Ihre Erinnerungen entgegen!
Das Empfangsbüro ist während der regulären Öffnungszeiten der Ausstellung immer freitags von 11-13 Uhr und nach Vereinbarung (mail@undesignunit.com) geöffnet.

Als  Kommentar zum physischen Ort und seinen Implikationen visualisiert ChristineTanquerays Neoninstallation HAHA verschiedene Affekte aus dem Repertoire des Ausstellungsbesuches zwischen Spannung, Ernüchterung, Erkenntnis und Erheiterung. Die Arbeit referiert auf die teilweise gegenläufigen Erwartungshaltungen, die Diskrepanzen zwischen Repräsentation und struktureller Realität wie auch die verschiedenen Ebenen der Urteilsbildung, die mit der Produktion, Präsentation und Rezeption von Ausstellungsprojekten einhergehen.

Galerie Boom ist eine raumgreifende performative Installation von Gabi Blum, die sich über den Ausstellungszeitraum in Variationen auf- und abbauen wird. Im sich verselbstständigenden und gleichzeitig stagnierenden Kunstraum im Raum werden mit verschiedenen Interventionen und Aktionen die Funktionen bzw. die Dysfunktionalität der Künstlerin und des Formats Kunstraum selbst hinterfragt und auf die Probe gestellt. 

Anna Haifisch ist Künstlerin, Illustratorin, Comiczeichnerin und sitzt zwischen den Stühlen der freien Kunst und der angewandten Zeichnung. Die Kontraste beider Welten macht sie oft zum Thema ihrer Arbeit. In der Lothringer 13 Halle stehen Papier, Feder und Tuschefass bereit um einen Lothringer zu zeichnen. Ausgang völlig offen: Figur oder Fiktion? Agent*in, Ansprechpartner*in, Aufsteller, Logo oder Unruhestifter*in? Besucher*innen sind vom 12. - 15. November 2020 eingeladen hereinzukommen um „Ihren Lothringer“ zu formulieren und Anna Haifisch zeichnet unmittelbar, was sie hört. 

Nina Lucia Groß & Tilman Walther laden dazu ein, ihre Recherche zu solidarischen Orten, sowie zu verschiedenen Perspektiven auf kollektive Beziehungsweisen zu nutzen und selbstständig zu erweitern. Wie kann angewandte Solidarität aussehen, welche Ressourcen und Privilegien gilt es zu teilen und was kann der Kultur- und Theoriebetrieb überhaupt anbieten?

Kuratiert von Lisa Britzger und Luzi Gross in Zusammenarbeit mit Anna Lena von Helldorff, unterstützt von Theo Thönnessen

Referenz Projekt/e
talk to me
Julia Richter
dialog, übung
Nächster Termin am Sonntag, 7. April 2024, von 14–16 Uhr.  talk to me ist ein offenes Gesprächsformat, das den Besucher*innen anbietet eins zu eins in Kontakt zu treten, Fragen zu stellen, die eigene Sichtweise zu diskutieren.
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dialog, übung
Das Künstler*innen-Kollektiv PEACE DAMAGE ist mit einer Talkreihe zu Gast in der Halle.
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