Chapter 2: ARBEITSLABOR
betrieben von Susanne Beck, Karen Modrei, Julia Richter
Das ARBEITSLABOR ist ein von der Kunstvermittlerin Julia Richter mit den Künstlerinnen Susanne Beck und Karen Modrei konzipiertes offenes Programm im Lothringer 13 Lokal. An fünf Wochenenden wird der Begriff ARBEIT in Workshops, Diskussion und Arbeitssessions untersucht, auseinandergenommen, umgedreht und neu zusammengesetzt; frei nach der von der Soziologin und Philosophin Frigga Haug entworfenen „ 4-in-1 Perspektive“. Das Modell 4-in-1 versteht sich als Ansatz für eine soziale, gendergerechte und demokratische Gesellschaft. Die Arbeit aller soll in 4 gleiche Teile aufgeteilt werden, sodass jede*r sich in den Bereichen Erwerbsarbeit, Sorge (CARE), Bildung/Kultur sowie Politik/Gesellschaft betätigen kann.
Jeden Freitag ist WERKTAG. In den 4 Fenstern des Lokals wird von außen einsehbar Arbeit verrichtet, das ARBEITSLABOR kann betreten und besichtigt werden.
Jeden Samstag ist WORKSHOP Tag. Jeden Sonntag ist AFTER WORK mit geselligem Austausch zur Arbeitswoche, Drinks & Snacks.
Zur kostenfreien Buchung eines Arbeitsplatzes an den WERKTAGEN oder zur Teilnahme an den Workshops melden Sie sich bitte per Mail an julia.richter@lothringer13.com.
AFTER WORK SPECIAL am Sonntag, 14.Juli:
So, 14.Juli, 15 Uhr
ARBEIT ALS GABE
Katalin Marghescu erzählt von ihrer Arbeit zum Thema „Arbeit“
Was mache ich, wenn ich arbeite? Und warum mache ich das, was ich mache? Weil ich etwas HABEN will, das ich nur durch Arbeit kriegen kann? Zum Beispiel Geld? Ansehen? Eine Rolle oder einen Platz in der Gesellschaft? Oder weil ich etwas zu GEBEN habe? Etwas, das aus mir heraus gegeben werden und durch mich ins Leben kommen will? Letzteres motiviert künstlerisches Tun als freie Gabe. Mit ihrer Arbeit erkundet, erprobt und legitimiert Katalin Marghescu diese Form des „Tuns“ in Abgrenzung von einer „Leistung“ oder einem „Um-zu-Job“, wie sie es nennt, und teilt im Rahmen des Arbeitslabors ihre Erfahrungen.
So, 14. Juli, 17 Uhr
ANDERS TUN - das Spiel*
Von Stefan Krüskemper, Christiane ten Hoevel, Michaela Nasoetion
Hosting: Micaela Czisch
Ein Spiel, das Fragen zu Tun und Tätigsein in einer sich wandelnden Arbeitsgesellschaft verhandelt.
Die Fragen, die heute um einen Begriff wie ”Arbeit“ kreisen, haben sich grundlegend verändert. Sorgten sich Arbeitnehmer*innenvertretungen in der Vergangenheit vorwiegend um Arbeitsbedingungen sind es heute in Zeiten des Neoliberalismus drängende persönliche Fragen, die bewegen: Wie weit bin ich bereit mich den wachsenden Anforderungen in meinem Beruf anzupassen, ohne meine Würde zu verlieren? Welche Kompetenzen sind für mich heute wichtig zu erlernen? Wie kann ich mich im Sozialen ehrenamtlich engagieren um dort Erfüllung zu finden? Wie kann ich meine Schwächen zu etwas Produktiven und Wertvollen machen und was kostet diese Selbstoptimierung?
»anders tun« experimentiert mit neuen Formaten des Miteinanders und des Dialogs. Verhandelt werden Fragen zu Tun und Tätigsein in einer sich wandelnden Arbeitsgesellschaft. Weitere Informationen finden sich unter: www.anderstun.info
*das Spiel ist für ca 5-7 Teilnehmer*innen konzipiert und dauert ca 1-2h
Anmeldungen unter julia.richter@lothringer13.com
Team ARBEITSLABOR:
Karen Modrei ist eine interdisziplinäre Künstlerin mit Wohn- und Arbeitsschwerpunkt in München. Ihre künstlerische Praxis ernährt sich vom Textilhandwerk und seiner kulturgeschichtlichen Einordnung, einhergehenden Rollenverständnissen und Wertesystemen.
Julia Richter ist Kunstvermittlerin und Trend-Analystin in München. In Ihrer Arbeit übersetzt sie künstlerische und gesellschaftliche Fragestellungen in nachhaltige, generationenübergreifende Vermittlungskonzepte, die Hürden abbauen und zum gemeinsamen Austausch auffordern.
Susanne Beck lebt und arbeitet als bildende Künstlerin in München.
In ihren Videoarbeiten, Rauminstallationen, Text- und Soundarbeiten verfolgt sie performative Ansätze und beschäftigt sich mit Themen wie Solidarität, Beziehungsweisen und Handlungsfähigkeit.