Chapter 3: Taktungen
von Verena Hägler & Nicola Reiter
Taktungen zeigt erste Ergebnisse zweier Rechercheprojekte im Kontext von landwirtschaftlicher und industrieller Arbeit. Rhythmisierung von Leben und Alltag spielt in diesen Arbeitswelten eine wesentliche Rolle; ebenso die Landschaft als Umfeld, aber auch als elementare Bedingung für die Arbeit. Teilweise ist es eine lebenslange Verbundenheit im zeitlichen Modus der Vollzeitbeschäftigung mit einem familiären Betrieb / einem Arbeitgeber, die hier prägend wirkt. Auch eine starke Identifikation mit der individuellen Arbeit / mit der Arbeitsstätte / mit dem Produkt sind signifikant – eher ein Fulltime oder auch ein Lifetime, denn Parttime Commitment. Die Strukturen sind jedoch stark im Wandel.
Nicola Reiter beschäftigt sich in Afdǝrmähdag mit den landwirtschaftlichen Strukturen ihrer Umgebung im Allgäu, die gleichzeitig das Umfeld ihrer Herkunft sind.
Verena Hägler arbeitet für ihr Projekt MAXHUETTE revisited mit kürzlich wiederentdecktem analogem fotografischem Material. Die Bilder sind 2006 bei einer Recherche auf dem Gelände der Maxhütte und in Sulzbach-Rosenberg entstanden, einer von Bergbau und Stahlindustrie und inzwischen tiefgreifenden Veränderungen geprägten nordbayerischen Stadt.
Verena Hägler (*1976 in München) ist Fotografin und lebt und arbeitet in München. Ihre fotografische Praxis ist zwischen dokumentarischer, konzeptueller und subjektiver Fotografie angelegt. Sie beschäftigt sich seit längerem mit empirischer Stadtforschung.
Nicola Reiter (*1975 in Kempten/Allgäu) lebt und arbeitet als Grafikdesignerin und Buchgestalterin. Zugleich entwickelt sie eigene künstlerische Projekte, die sie in Buchform publiziert und ausstellt.