Pedro Oliveira: Spectral undoings – decolonizing "machine listening" at the limits of citizenship

 

22.2.2022

format

lecture

termine

22.02.22, 19 Uhr, Spectral undoings: decolonizing "machine listening" at the limits of citizenship
Vortrag von Pedro Oliveira auf Einladung von Martin Huber

lokal [vorne]

Now closed

geschlossen

Was steht auf dem Spiel, wenn Staaten mathematische Modelle des Zuhörens nutzen, um das Bewegungsrecht von Migranten und Asylbewerbern zu regeln? Dieser Vortrag geht von der sogenannten "automatisierten Dialekterkennung" aus, einer proprietären Software, die das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge seit 2017 in Asylverfahren einsetzt. Meine aktuelle Arbeit zu diesem Thema konzentriert sich speziell auf die "Spektralisierung der Stimme" im Frequenzbereich und betrachtet sie als Ort des Denkens und als Ort des Kampfes und der Intervention. Da die Software der Öffentlichkeit nicht zugänglich ist, versuche ich in meiner Arbeit nicht nur, die von ihr verwendeten Berechnungsmodelle "zurückzuentwickeln", sondern auch zu fragen, wie sie zu Antworten darauf kommt, was ein Akzent oder Dialekt ist und wie ein Akzent eine bestimmte Nation oder eine ethnische Identität definiert. Indem man diese Software als einen materiell-diskursiven Raum begreift, in dem ein (koloniales) Modell dessen, was einen Dialekt ausmacht, angewandt wird, können Fragen über das Zuhören, die Stimme, die Migration und das "Menschsein" artikuliert werden.

Pedro Oliveira ist Wissenschaftler und Klangkünstler und beschäftigt sich mit den kolonialen Artikulationen des (menschlichen und maschinellen) Zuhörens und der Materialität klanglicher Gewalt an Grenzen. Er hat an der Universität der Künste Berlin promoviert und war 2021 Postdoc-Stipendiat am Helsinki Collegium for Advanced Studies der Universität Helsinki.  

Begrenzte Teilnehmer*innenzahl. Wir bitten um Anmeldung per Email an projekt@lothringer13.com, Betreff: Oliveira
Sprache: Englisch

Die Veranstaltung mit Pedro Oliveira findet vor Ort im Lothringer 13 lokal statt.
Für alle Veranstaltungen gilt derzeit die 3G Regel (geimpft/genesen/getestet). Bitte weisen Sie einen gültigen Nachweis am Empfang vor.

I Did Not See It Coming wird unterstützt von der Akademie der Bildenden Künste München.

Referenz Projekt/e
Eine temporäre Struktur für politische und ästhetische Auseinandersetzungen mit Gewalt, initiiert von Simona Andrioletti, Jakob Braito, Greta Eimulyté, Nadine Felden, Ophelia Flassig, Jonas Höschl, Martin Huber, Ju Young Kim, Jonas Kolecki, Paul Kulscar, Mariella Maier, Maria Margolina…
weiter lesen
Im Diskursprogramm von I Did Not See It Coming spricht Theo Deutinger auf Einladung von Andrea Vesela über "Territorialisierung des Planeten Erde". 
weiter lesen
Der Vortrag beleuchtet den weit gefassten Begriff der Gewalt aus verschiedenen Blickwinkeln, wie z.B. Erzählungen der Massenmedien, kollektive Traumata, Spuren der Auswirkungen von Gewalt in der Landschaft und die Grenzen der Darstellung von Gewalt durch das Bild.
weiter lesen
Vortrag von Daniel Loick – auf Einladung der Klasse Olaf Nicolai (AdBK)  …  
weiter lesen
In dieser Leserunde soll mithilfe von unterschiedlichen Texten ein Austausch, eine gemeinsame und multiperspektivische Erweiterung des Diskurses um Formen von Gewalt entstehen.
weiter lesen
Der Workshop widmet sich den (Un-)Möglichkeiten künstlerischer Strategien im Umgang mit der Vergangenheit und der Gegenwart.
weiter lesen