ZENZ(A)I – von Anna Pasco Bolta

 

7.4.—10.4.2022

format

präsentation

termine

09.04.22, 18 Uhr, Podiumsdiskussion

lokal [vorne]

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Anna Pasco Bolta präsentiert das interdisziplinäre Projekt ZENZ(A)I, ein neuronales Netz, die aus Wetterdaten, bekannte Bauernregeln und Stimmungsanalysen aktueller Twitter-Nachrichten, neue Bauernregeln schaffen kann.

Bauernregeln stellen eine Infrastruktur in der Sprache dar: das kulturelle Erbe einer sich verändernden Landschaft, aber veranschaulichen auch die Mechanismen, die wir entwickeln, um ein Gefühl der Kontrolle über zukünftige Unsicherheiten zu bekommen. Sie beziehen sich zudem unmittelbar auf das Wetter am Standpunkt des Beobachters.

Diese neuen Bauernregeln sollen das aktuelle Wetter interpretieren und zukünftige Wetterlagen vorhersagen können. Bewusst ist dabei der Faktor Kreativität in die Programmierung integriert. Eine Fähigkeit, die bislang Mensch und Maschine unterscheidet. Die Künstliche Intelligenz wird mit Prinzipien wie „Scheitern, Schlendern und Entdecken“ konfrontiert, um dieser schöpferischen Fähigkeit nahezukommen, aus der der Mensch seine Schaffenskraft gewinnt. Das Werk erscheint als ein spekulatives Modell, ein reichhaltiges poetisches Mittel, das uns eine Vorstellung davon vermittelt, was möglich ist, während es die Grenzen des Wissens erweitert und neu formuliert.
 

Podiumsdiskussion am
Samstag, 9. April, 18 Uhr
mit Franziska Konitzer, Dr. Thomas Birner und Dr. Georg Groh

Die Erschaffung künstlicher Intelligenzen führt dazu, dass wir darüber nachdenken, was es bedeutet, ein Mensch zu sein. Es ermöglicht uns auch, die anthropozentrische Sichtweise zu hinterfragen, in der die menschliche Spezies an der Spitze der anderen Spezies steht und sich selbst für einzigartig hält. Im Gespräch befasst sich mit Ansätzen, wie man die menschliche Wahrnehmung der Realität als eine mögliche Vision unter vielen anderen verstanden kann, was wir durch die semantische Analyse von Social-Media-Inhalten entdecken oder lernen können, oder ob eine KI uns besser mit der Realität in Verbindung bringen kann, sowie Fragen über den Wahrheitsgehalt von Bauernregeln und welche Rolle die Fiktion bei der Vorhersage des Wetters spielt.

Franziska Konitzer studierte Physik und Astrophysik an der University York in Großbritannien und schloss das Studium mit einem Master ab. Seit mehrere Jahre ist sie als freie Wissenschaftsjournalistin in München tätig. Sie schreibt unter anderem für den Bayerischen Rundfunk, die Journalistengenossenschaft Riffreporter und für spektrum.de. Zusammen mit ihrem Kollegen Karl Urban kann man sie im Podcast "AstroGeo" hören. Zusätzlich hat sie einen Diplomabschluss in bildender Kunst in der Klasse von Olaf Nicolai an der Akademie der bildenden Kunst München. Für ihr Kunstdiplom hat sie ein Buch geschrieben: “Date Due”, eine Geschichte über fehlende Sonnenneutrinos, ungünstig getimte galaktische Supernovae und darüber, was man tut, wenn man weiß, dass die Welt untergehen wird, aber nicht weiß, wann. Sie interessiert sich für unbewohnbare Planeten, Weiße Zwerge und Neutrinos als Frühwarnsysteme. Ihr Lieblingsdinosaurier ist das Huhn.

Prof. Dr. Thomas Birner ist Professor für Theoretische Meteorologie an der Fakultät für Physik der LMU. Er studierte Physik an der Universität Leipzig und promoviert als Meteorologe an der LMU. Seine Forschungsgruppe beschäftigt sich mit Fragestellungen der Atmosphären- und Klimadynamik, die allgemeine Zirkulation und insbesondere die Dynamik des gekoppelten Troposphären-Stratosphären Systems. Zuvor war er 9 Jahre Professor am Department of Atmospheric Science der Colorado State University in Fort Collins, USA.

Prof. Dr. Georg Groh ist Professor an der Fakultät für Informatik der TU München und ist Teil der Arbeitsgruppe “Social Computing”. Er studierte an der Universität Kaiserlautern Physik mit Schwerpunkt theoretische Physik und an den Universitäten Hamburg, Kaiserslautern und TUM Informatik. Sein Forschungsgebiet beschäftigt sich mit der Modellierung, Instantiierung und praktischen Anwendung von sozialem Kontext. Dieser umfasst hierbei alle Aspekte sozialer Interaktion zwischen Menschen auf verschiedenen Zeitskalen, die tatsächlich oder potentiell zu IT-Systemen Bezug haben bzw. durch diese vermittelt werden. Dies berührt u.a. die Felder Social Signal Processing, Social Network Analysis oder Social-Media- / Web-Mining. Seine Methoden sind zurzeit fokussiert auf ML-basiertes Natural Language Processing.


ZENZ(A)I wurde gefördert vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München, vom La Capella Museum in Barcelona, vom Bayerische Staatministerium für Wissenschaft und Kunst, von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Programm NEUSTART KULTUR sowie dem BBK.

Referenz Projekt/e
talk to me
Julia Richter
talk to me ist ein offenes Gesprächsformat, das den Besucher*innen anbietet eins zu eins in Kontakt zu treten, Fragen zu stellen, die eigene Sichtweise zu diskutieren. Die Kunstvermittlerin Julia Richter ist in der Halle anwesend für Fragen und Austausch. 
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mit Beiträgen der nominierten Künstler*innen, Büros und Agenturen aus den Bereichen Bildende Kunst, Architektur, Design, Fotografie und Schmuck.
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