This house is not a home [mise en abyme]

 

8.8.—20.9.2020

format

ausstellung
Halle

Jetzt geöffnet

11:00–19:00 h

geöffnet

07.08.2020, 18 - 20 Aktivierung

This house is not a home [mise en abyme]
mit Beiträgen von Lukas Duwenhögger & Julian Göthe, Ann-Kathrin Eickhoff & Gloria Hasnay, ERMITAGE, Niklas Lichti, Katrin Mayer, Christian Naujoks, Lennart Boyd Schürmann

This house is not a home [mise en abyme] ist eine Ausstellung in der Ausstellung. Sie verhält sich zu K2020 als Kommentar und Kompliment, in dem sie strukturelle wie thematische Setzungen von This house is not a home als Miniatur verdoppelt erneut zur Aufführung bringt.

Die Arbeit ITS INTERIOR / DU DARFST von Katrin Mayer zeichnet anhand eines Fallbeispiels die Entwicklung des modernen Ausstellungsraums aus aristokratisch-bürgerlichen Wohninterieurs nach. Neben dem Wandel der innenarchitektonischen Voraussetzungen des Kunstzeigens dokumentiert sie die damit einhergehend sich verändernden Konventionen der Kunstbetrachtung.

In Die unsagbare Hochzeit von Work und Musik … spekulieren Lukas Duwenhögger und Julian Göthe über das (Arbeits-)Verhältnis des Songschreiber-Duos Burt Bacharach und Hal David, zu deren bekanntesten Kollaborationen Dionne Warwicks Ballade A House Is Not A Home zählt. Ursprünglich als Katalogbeitrag zur Ausstellung “Oh boy, it’s a girl – Feminismen in der Kunst” (1994) am Kunstverein München entstanden, entwickelt ihr Text ein fiktives Gespräch, kompiliert aus Büchern, Zeitschriften und den ‘liner notes’ verschiedener LPs.

Einem verwandten Konstruktionsprinzip folgt das Skript der Performance ERMITAGE, die am 22. Juli als szenische Installation in der Lothringer 13 Halle erstmalig gezeigt wurde. Darin treten drei Texte antimoderner ‘Zimmerreiseliteratur’ in einen unmöglichen Dialog: Xavier de Maistres komplative Expeditionen in die Weltinnenräume der eigenen Seele Voyage autour de ma chambre (1974), Ernst Jüngers militant-mythisch raunender Essay Der Waldgang (1951) und Guillaume Dustans erotische Autofiktion Dans ma chambre (1996).

Die drei hierin performativ verhandelten Bücher werden in Lennart Boyd Schürmanns ikebana (ERMITAGE) als dekorative Leseblume zusammengeführt. Das skulpturale Objekt bezieht sich auf die barocke enzyklopädische Wissenspraxis der Florilegien. Diese enthielten die Blüten, die Gelehrte im Feld historischer Erfahrung aufgelesen hatten, und versammelten sie im Hinblick auf ihre mögliche praktische Anwendung.

Maistres Voyage, geschrieben zur Zeit der französischen Revolution in zwangsverordneter Quarantäne, bildet auch den Ausgangspunkt für Niklas Lichtis diagrammatisches Schaubild zu Motiven der Isolation, Einsamkeit und Gefangenschaft in der Literaturgeschichte.

Ausgehend von Erik Saties musique d’ameublement, auf die zahlreiche Kompositionen des Ambient-Genres rekurrieren, hat Christian Naujoks eine melancholische Ausstellungsmusik geschrieben.

Am 9. August, 12 Uhr findet eine öffentliche Sitzung der im April während der Covid-19 Ausgehbeschränkungen von Ann-Kathrin Eickhoff und Gloria Hasnay begonnenen Lesegruppe “A House Is Not A Home” zum Themenkomplex Architektur und Gender statt. Anmeldung und Textmaterial via k2020@lothringer13.com.

Kuratiert von Moritz Nebenführ

Referenz Projekt/e
Die international arbeitende, disziplinenübergreifende Plattform K bezieht die Räume des städtischen Kunstraums Lothringer 13 Halle.
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Drei Texte aus dem Genre der "Zimmerliteratur" werden in einer szenischen Installation von Lennart Boyd Schürmann mit drei Performer*innen erkundet. 
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