I Did Not See It Coming

 

Simona Andrioletti, Jakob Braito, Greta Eimulyté, Nadine Felden, Ophelia Flassig, Jonas Höschl, Martin Huber, Ju Young Kim, Jonas Kolecki, Paul Kulscar, Mariella Maier, Maria Margolina, Juliana Nozomi, Riccardo Rudi, Marie Saller, Maximilian Schachtner, Andrea Veselá, Yuanmo Wang, Mathias Zausinger

Ungleichbehandlung, Lärm, militarisierte Außengrenzen, Respektlosigkeit, fake-news, Kolonialismus, Abschiebung, Polizeigewalt, Ausgrenzung, sexualisierte Übergriffe, Sklaverei, Hate Speech, Ausbeutung oder Sachbeschädigung, wo fängt Gewalt für DICH an? In einer temporär diskursiven Struktur in den Räumen der Lothringer 13 Halle stellen sich Studierende der Klasse Nicolai in den kommenden Wochen dieser und weiteren Fragen:

Wie nimmt die Flugbahn eines geworfenen Steins an Fahrt auf? Welche Ressentiments und gewaltvollen Übergriffe legitimieren wir durch unser (Nicht-)Handeln? Welche Ideologien kollektiver Identität, nehmen wir in Kauf, um den Zugang zu gesellschaftlichen Ressourcen aufrecht zu erhalten? Und nicht zuletzt: Wie können wir selbstreflexiv gegen gewaltvolle Strukturen in unserem Alltag aufbegehren?

2022 jährt sich das Attentat auf die israelische Delegation für die Olympischen Spiele 1972 in München zum 50sten Mal. Als Beitrag zu einer Kultur des Erinnerns nehmen Studierende der Klasse Olaf Nicolai (AdBK München) dies zum Anlass, gemeinsam mit Gäst*innen eine ästhetisch bis politische Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Formen von Gewalt zu schaffen. 

In einem Vortragsprogramm teilen die Gäst*innen Daniel Loick, Theo Deutinger, Luise Schröder, Pedro Oliveira sowie Eva Leitolf und German Duarte ihre Expertise und künstlerische Haltung bezugnehmend auf Fragestellungen der Studierenden. Die „reading sessions“ verhandeln das Thema Gewalt im Text und der „Kino Club“ versteht sich als Forum zum Austausch über Film und Gewalt. Alle Interessent*innen sind eingeladen sich zu beteiligen.

Am 17. Februar eröffnet die Ausstellung „I Did Not See It Coming“. Die beteiligten Künstler*innen versuchen, in psychischen und physischen Räumen unsere gewalttätige Normalität herauszufordern und ihr ein kleines Stück Emanzipation abzuringen. Das Spannungsfeld reicht von Videoarbeiten mit voyeuristischen Gewaltdarstellungen, über Installationen zur Frage der Autorität von medialer Berichterstattung, der filmischen Zusammenführung von Trauma und Architektur bis hin zur fotografischen Analyse der Flugbahn eines Steines als einer potentiellen Waffe.

Im Verlauf des Projekts entsteht eine Publikation (gestaltet von Maximilian Schachtner), die zur Finissage am 6.3.2022 präsentiert wird.

Konzipiert und Kuratiert von: Simona Andrioletti, Jakob Braito, Jonas Höschl, Martin Huber, Jonas Kolecki, Mariella Maier, Maria Margolina, Juliana Nozomi, Andrea Veselá, Mathias Zausinger

Unterstützt durch: Julia Maier und Olaf Nicolai sowie das Team der Lothringer 13 Halle

 Für alle Veranstaltungen gilt aktuell die 3G Regel (geimpft/genesen oder getestet). Bitte zeigen Sie am Empfang einen gültigen Nachweis vor.´

  
I Did Not See It Coming wird aus Mitteln der Akademie der Bildenden Künste München unterstützt.


 

Referenz Projekt/e
finissage, publikation
In dieser Leserunde soll mithilfe von unterschiedlichen Texten ein Austausch, eine gemeinsame und multiperspektivische Erweiterung des Diskurses um Formen von Gewalt entstehen.
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finissage, publikation
Im Diskursprogramm von I Did Not See It Coming spricht Theo Deutinger auf Einladung von Andrea Vesela über "Territorialisierung des Planeten Erde". 
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finissage, publikation
Der Vortrag beleuchtet den weit gefassten Begriff der Gewalt aus verschiedenen Blickwinkeln, wie z.B. Erzählungen der Massenmedien, kollektive Traumata, Spuren der Auswirkungen von Gewalt in der Landschaft und die Grenzen der Darstellung von Gewalt durch das Bild.
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finissage, publikation
Der Workshop widmet sich den (Un-)Möglichkeiten künstlerischer Strategien im Umgang mit der Vergangenheit und der Gegenwart.
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