RECIPE

 

8.3.—14.4.2024

format

exhibition

dates

07.03.24, 7 pm, opening
mit einer Performance von Beáta Szabó und einem kulinarischen Happening der Künstlerin Layla Naomi Loebel

12.03.24, 6.30 pm, INCOMPLETE READING GROUP
Im Austausch mit den Künstler*innen widmet sich die Lesegruppe ausgewählten Texten und möchte vielperspektivisch auf das Geschriebene blicken. Anmeldung und Zugang zu den Texten per Email an projekt@lothringer13.com

21.03.24, 6–9 pm, WORKSHOP Suppen Club
Mit der Künstlerin und Gastgeberin Layla Naomi Loebel. Dieser Workshop lädt dazu ein, ein Ritual rund um den Tisch zu schaffen, das sich dem gewöhnlichen, alltäglichen Essen entzieht. Gemeinsam wird das Rezept neu interpretiert und anschließend verköstigt. Essbare Installationen und Objekte können entstehen. Wir laden ein, mit allen Sinnen Teil der Ausstellung zu werden. Maximal 10 Teilnehmer*innen. Verbindliche Anmeldung per Email an projekt@lothringer13.com

07.04.24, 2-4 pm, TALK TO ME
Offenes Gesprächsformat für Fragen und Ansichten zur Ausstellung mit Julia Richter. Keine Anmeldung erforderlich.

11.04.24, 6.30 pm, STORY TELLING - Abend der geteilten Rezepte und Geschichten
Da Rezepte häufig über mehrere Generationen und innerhalb von Familien weitergegeben werden, liegt hier das Potential, sich zu vernetzen und über kulturelle Hintergründe zu sprechen. Der Abend der geteilten Rezepte und kulinarischen Geschichten bietet Anlass, sich über Geschmäcker, Erinnerungen und Assoziationen auszutauschen. Bring ein Rezept und eine Geschichte mit! Keine Anmeldung erforderlich.

Hall

Now open

11:00–19:00 h

Diana Galli, Barbara Karrer, Marlene Franz Bautz, Aki Kiefer, Sári Zagyvai, Beáta Szabó

Künstler*innen sammeln seit jeher Wissen über die von ihnen verwendeten Werkstoffe und ihre spezifischen Eigenschaften. Die enge Beziehung von Erkenntnisgewinn und Werkprozess spiegelt sich nicht nur in Artefakten wider, sondern wird ebenso in Rezeptsammlungen und Notaten deutlich, die Arbeitsschritte und Handlungen schriftlich festhalten. „Texte mit Rezepturen und Beschreibungen kunsttechnologischer Techniken sind seit der Antike in großer Anzahl überliefert.”1 In historischen Textsammlungen – wie beispielsweise dem Manuskript Harley MS 3915 der British Library in London – lässt sich gut erkennen, dass Rezepte und Handlungsanweisungen seit langer Zeit Ziel und Ausgangspunkt für künstlerische Tätigkeiten sind.2

Auch die Kochkunst arbeitet seit langem mit Rezepturen; Kochbücher gibt es seit der Antike. In Rezepten sind die einzelnen Herstellungsschritte kohäsiv miteinander verbunden, sodass ein Vorgang durch die Leser*innen nachvollzogen werden kann. Es gibt aber auch Beispiele, in denen Mengenangaben und Garzeiten fehlen, sodass diese Rezepte eher als Kochanregungen zu verstehen sind.3 Im Alltag weichen Köch*innen auch immer wieder bewusst von den Instruktionen eines Rezeptes ab oder Bestandteile werden umgedeutet, um eigene Ergebnisse zu erzielen. 

Die Ausstellung RECIPE thematisiert die Auslegung, Weitergabe und Erweiterung eines schriftlichen Rezeptes. Hierbei werden die unterschiedlichen Disziplinen Kochen und Kunst zusammengedacht. Grundlage für das Ausstellungskonzept ist ein künstlerischer, interkultureller Austausch zwischen Künstlerinnen aus Budapest und Münchner Künstlerinnen. Hierfür wurde in den Vorbereitungen der ungarische Koch István Akács eingeladen, ein Rezept zu erstellen, das von allen Teilnehmer*innen auf ihre Weise gedeutet wurde, um daraus Positionen zu entwickeln. Die Künstlerinnen nähern sich dem Rezept in diversen Formen an, auf alchemistische Art und Weise – indem Extrakte entwickelt werden – und befassen sich mit der körperlichen Wirkung, dem Geschmack, dem Geruch, der Form und dem übertragenen Klang, sodass in der Ausstellung alle Sinne angesprochen werden.

Im Begleitprogramm wird der Austausch über kulturell-kulinarische Narrative thematisiert und verschiedene Veranstaltungen bieten Anlass, sich über Geschmäcker, Erinnerungen und Assoziationen auszutauschen. 

1https://www.th-koeln.de/kulturwissenschaften/kunsttechnologische-rezeptsammlung_25065.php [15.12.23]

2Vgl. Henrike Haug, “also arbeyt Gott der höchste meister”, Bronzeguss und Metallogenese in der Frühen Neuzeit, in: Formlos - Formbar, Bronzeguss als künstlerisches Material, 2016, S. 109 - 110, Magdalena Bushart, Henrike Haug (HG.), Böhlau Verlag Köln Weimar Wien

3Vgl.https://de.wikipedia.org/wiki/De_re_coquinaria [15.12.23]