Gülbin Ünlü

In ihrer künstlerischen Praxis feiert Gülbin Ünlü das Mash-up. Dies spiegelt sich nicht zuletzt in ihrem interdisziplinären Ansatz wider, der Malerei, künstlerische Kooperationen, Foto- und Videoprojekte, Performance und Musik umfasst und dabei Archive sowie KI einbezieht.
Ihre selbstentwickelte bildnerische Technik ermöglicht es ihr, frei mit der Malerei umzugehen, sodass Bilder zu Skulpturen, Installationen und Performances werden können. Das Überwinden und Verweben von Genres ist ein prägnanter Bestandteil ihrer Arbeit. Die entstehenden Werke hinterfragen die üblichen Kategorien und Klassifikationen.

In der Tradition der Hauntologie versucht Ünlü, eine Ontologie der Vergangenheit zu beschreiben, die uns zu den verlorenen Zukünften führt, während sie gleichzeitig unser komplexes Gegenwärtiges zu erfassen versucht. Sie betrachtet das Zeitgenössische als fragmentiert und aus verschiedenen Epochen zusammengesetzt, wobei Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sowie kulturelle Einflüsse miteinander verwoben werden.

Was kann in diesem Kontext, in dieser Überlagerung und Überfrachtung von Fragmenten, Ableitungen und Bezügen, zeitgenössisch in der Kunst sein?